Die Frauen-Nationalmannschaft hat Platz drei bei der WM in Kanada knapp verpasst. Im "kleinen" Finale unterlag der zweimalige Weltmeister in Edmonton England nach Verlängerung 0:1 (0:0, 0:0). Das entscheidende Tor fiel in der 109. durch einen umstrittenen Strafstoß. Bundestrainerin Silvia Neid überraschte in ihrem letzten WM-Spiel und dem letzten Länderspiel von Torhüterin Nadine Angerer mit einer 4-4-2-Formation. Zudem durften im Vergleich zum USA-Spiel gleich fünf frische Kräfte mitwirken.
Zwei von ihnen sorgten nach nur 35 Sekunden schon für die erste deutsche Chance. Nach einer Flanke von Sara Däbritz zwang Lena Petermann Englands Torfrau Karen Bardsley zur ersten Rettungstat, acht Minuten später klärte Englands Kapitänin Steph Houghton einen Kopfball von Bianca Schmidt vor der Linie in höchster Not. Unmittelbar danach entwischte Celia Sasic, konnte ihren Abschluss freistehend aber nicht gut genug platzieren (9.). Auf der Gegenseite war Angerer bei einem Schuss von Houghton nach einer Ecke auf dem Posten (12.). Die deutsche Mannschaft bestimmte weitgehend das Spielgeschehen. Nach Ballgewinnen im Mittelfeld schaltete der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister gut um, zeigte sich im letzten Angriffsdrittel aber erneut zu unpräzise. Däbritz versuchte sich in der 18. Minute mit einer Direktabnahme von der Strafraumgrenze, zielte aber zu hoch.
Däbritz hatte nach Flanke Sasic auch die erste gute Chance nach Wiederbeginn. Doch Keeperin Karen Bardsley lenkte den Ball um den Pfosten (53.). Wenig später wurde Petermann am Fünf-Meter-Raum im letzten Moment geblockt (54.). Auch Tabea Kemmes guter Versuch aus 18 Metern fand den Weg ins englische Tor nicht (69.). Jetzt investierten auch die Engländerinnen mehr in der Offensive. Fara Wiliams' Fernschuss blockte Bianca Schmidt mit dem Oberkörper (75.), wenig später verdribbelte sich Jill Scott im Strafraum (76.). Es ging torlos in die Verlängerung.
Dort ging es mit dem nun offenen Schlagabtausch weiter, ohne dass sich die Teams zunächst gute Torgelegenheiten erarbeiten konnten. Erst in der 98. Minute wurde es wieder in einem der Strafräume brenzlig, als Laudehr über links ein Solo startete und in der Mitte Petermann bediente. Die Angreiferin wurde aber im letzten Moment gestört. In der 105. Minute setzte Leupolz den Ball aus 16 Metern knapp über die Latte.
Das Glück meinte es dann gut mit den Engländerinnen, denn nachdem Lianne Anderson im Strafraum zu Fall kam, entschied Schiedsrichterin Ri Hyang Ok aus Nordkorea auf Strafstoß, den Williams sicher verwandelte (109.). Die deutsche Elf drängte jetzt auf den Ausgleich: Anja Mittag prüfte Bardsley mit einem Freistoß aus 16 Metern, zielte aber zu zentral (115.). Kurz darauf verpasste Bianca Schmidt freistehend per Kopf (116.).
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