Zwei Wochen vor dem Start in die Allianz Frauen-Bundesliga präsentiert sich der 1. FFC Frankfurt in guter Form: Das Team von Cheftrainer Colin Bell gewann ein Testspiel beim letztjährigen Zweitliga-Dritten 1. FC Saarbrücken mit 9:0. Die Frauenfußball-Fans im großen Ludwigsparkstadion sahen dabei auch zwei Tore von Dzsenifer Marozsán, die in ihrer alten Heimat und gegen ihren Ex-Klub ein tolles Spiel ablieferte. Doppelt trafen auch Kozue Ando, Lise Munk und Alina Ortega Jurado, die für die erkrankte Mandy Islacker in die Startformation rückte.
Es waren beeindruckende Rahmenbedingungen im altehrwürdigen Ludwigsparkstadion, in dem auch die Gastgeberinnen nicht wirklich heimisch sind – ihre Liga-Heimspiele tragen die FCS-Frauen im „Kieselhumes“ aus. Immerhin 800 Fans wollten den Vergleich zwischen dem DFB-Pokalsieger 2014 und dem Zweitliga-Dritten aus dem Saarland sehen. Oder anders ausgedrückt: Die Neuauflage des DFB-Pokalfinals von 2008. Und die Zuschauer, die allesamt auf der Haupttribüne der etwas in die Jahre gekommenen Arena Platz fanden, sollten ihr Kommen nicht bereuen. Die Gäste überzeugten von Beginn an mit sehenswerten Kombinationen und tollen Spielzügen – für die engagierten FCS-Frauen eine etwas zu hohe Schlagzahl. Folgerichtig die Tore für den FFC: Kozue Ando, die in vorderster Front neben Alina Ortega Jurado auflief, schob den Ball überlegt an FCS-Torfrau Verena Wonn vorbei zum 1:0 (7.). Ihre junge Sturmpartnerin, die in der letzten Saison noch mit der FFC-Zweitliga-Mannschaft auf Saarbrücken traf, nutzte ihre Chance und erzielte die Treffer zum 2:0 und 4:0. Dazwischen ließ es sich Dzsenifer Marozsán nicht nehmen, einen von Tamara Tröster an Kozue Ando verschuldeten Foulelfmeter zu verwandeln (29.). Simone Laudehr (39.) und erneut Dzsenifer Marozsán mit einem Hammer in den rechten Winkel (41.) komplettierten das halbe Dutzend in der ersten Hälfte.
Nicht nur wegen ihrer beiden Tore war Dzsenifer Marozsán bei ihrer Rückkehr ins Saarland die auffälligste Akteurin auf dem Platz – auch nach der Pause: Die Treffer von Kozue Ando (52.) und Lise Munk (80., 88.) bereitete die Nationalspielerin vor und auch an den nicht verwandelten Torchancen war „Dzseni“ allesamt beteiligt. „Es hat einfach Spaß gemacht, nach Hause zu kommen“, freute sich die Ex-Saarbrückerin, die 2009 von der Saar an den Main wechselte, nach dem Spiel. Und verwies in aller Bescheidenheit auf die wenigen nicht gelungenen Aktionen: „Es waren auch noch ein paar Fehlpässe dabei, von daher ist unsere Leistung noch ausbaufähig.“ Dennoch: Ein 9:0 gegen ein Spitzenteam der 2. Liga ist durchaus ein Ausrufezeichen. Und noch sind ja zwei Wochen Zeit, bis es für den 1. FFC Frankfurt mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München (31. August 2014, 14.00 Uhr) ernst wird in der Allianz Frauen-Bundesliga.
1. FC Saarbrücken: Wonn (65. Ehl) – Tröster, Blank (51. Franz), Jochum, Kiczka (46. Toporski) – Skradde (62. Alt), Thompson, Enoch – Ripperger, De Backer (75. Klein), Mayer.
1. FFC Frankfurt: Schumann (58. Preuß/80. Kremer) – Schmidt (46. Löber), Prießen (72. Friedrich), Kuznik, Hendrich – Tanaka, Laudehr, Marozsan, Huth – Ortega Jurado (60. Limani), Ando (72. Munk).
Tore: 0:1, 0:7 Ando (7., 52.), 0:2, 0:4 Ortega Jurado (23., 33.), 0:3 Marozsán, 0:6 (29./Foulelfmeter, 41.), 0:5 Laudehr (39.), 0:8, 0:9 Munk (80., 88.)
(Bilder: Carlotta Erler)