Während der 1. FFC Frankfurt gestern den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen hat, steckt die FFC-Kapitänin bereits mittendrin im Spielbetrieb: Am morgigen Samstag ist Kerstin Garefrekes in der NWSL mit Washington Spirit bei Western New York Flash gefordert. Für den Hauptstadt-Klub, der in der US-Profiliga momentan den vierten Platz belegt, geht es gegen den Tabellennachbarn um wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Plätze. Sportlich liegt Kerstin Garefrekes bei ihrem Sommer-Gastspiel in den USA also „auf Kurs“ – und auch abseits des Platzes ist die zweifache Welt- und Europameisterin längst angekommen: „Bisher habe ich immer nur erlebt, wenn in Deutschland eine internationale Spielerin neu in die Mannschaft gekommen ist“, erzählt die 34-Jährige. „Diesmal selbst die Neue in einer Mannschaft zu sein – zudem noch im fremdsprachigen Ausland – ist eine sehr lehrreiche Erfahrung. Ich bin sehr dankbar dafür, dass mich die Mannschaft von Washington Spirit sehr herzlich empfangen hat und mir in allen Lebenslagen, auch ungefragt, Hilfe anbietet. Das betrifft nicht nur sportliche Dinge, sondern auch den ganz normalen Alltag. Wo ist der nächste Supermarkt, das nächste Kino?“ Scheinbar banale Fragestellungen, die in einer ungewohnten Umgebung plötzlich einen ganz anderen Stellenwert bekommen als in der Heimat. „Da merkt man erst mal, wir sehr man in einer völlig neuen Umgebung mit ungewohnten Abläufen auf fremde Unterstützung angewiesen ist“, hat Kerstin Garefrekes erkannt. Umso erfreulicher, dass sie ihre Teamkolleginnen in Freizeitaktivitäten integrieren und den Touristenführer in Washington DC geben.
Ungewohntes gibt`s auch bezüglich der organisatorischen Rahmenbedingungen, wie „KG“ festgestellt hat: „Erstaunt hat mich anfangs, dass Spiele der NWSL auch auf Kunstrasen ausgetragen werden und dass der Spielplan so unregelmäßig ist, dass man aufpassen muss, nicht sein eigenes Spiel zu verpassen… Absolut positiv überrascht hat mich hingegen, dass zu jedem Training ein Physiotherapeut vor Ort ist und dass zu jedem Training und zu jedem Spiel GPS-Empfänger getragen werden. So erhält man einen genauen Überblick über die körperlichen Leistungen bzw. Belastungen der Spielerinnen. Auch Eisboxen und elektrolytische Getränke für eine schnellere Regenerierung sind Standard bei jedem Training.“
Sollte es für Washington Spirit optimal laufen, spielt der Klub am 31. August um die Krone des US-Vereinsfußballs – an jenem Tag, an dem der 1. FFC Frankfurt sein erstes Auswärtsspiel in der Allianz Frauen-Bundesliga absolvieren wird. Auch wenn die mögliche Terminkollision aus FFC-Sicht auch gerne vermieden werden würde: Der 1. FFC Frankfurt wünscht seiner Kapitänin weiterhin eine tolle Zeit in den USA!
(Bild: Jan Hübner / www.huebner-foto.de)